Mikroklima

Kennzeichnend für Blockhalden sind die besonderen klimatischen Verhältnisse die ganzjährig in diesem Lebensraumtyp vorherrschen. So kommt es im Sommer am Haldenfuß zum Austritt von Kaltluft (blau). Im Winter kann dagegen am Haldengipfel der Austritt von Warmluft (rot) beobachtet werden. Tierarten mit einer arkto-alpinen Verbreitung sind dabei besonders auf die sommerlichen Kaltluftperioden am Haldenfuß angewiesen, einer unabdingbaren Vorraussetzung für ihr Vorkommen. Nur durch diese Besonderheit konnten Tierarten dieses Verbreitungstyps in Mitteleuropa die nacheiszeitliche Periode überdauern. In wie weit die zu erwartende weitere Erderwärmung sich auf deren Bestände auswirkt bleibt abzuwarten.

Mit der aktuellen Erfassung der Temperatur in den Untersuchungsflächen im Fichtelgebirge wird jedenfalls ein Referenzpunkt zum Vergleich mit zukünftigen Temperaturverläufen in den Blockhalden gesetzt.

In den unteren drei Abbildungen werden die ersten Ergebnisse eines einmonatigen Probelaufs, beispielhaft für drei Teillebensräume des Untersuchungsgebietes Platte dargestellt. Es sind die Temperaturverläufe der heideartigen Haldenoberfläche, des Haldeninneren in offenen Bereichen und des Haldenfußes dargestellt.

Markante Unterschiede zwischen Werten des einmonatigen Messzeitraums (6.10. bis 5.11.2008) ergeben sich nur zwischen den Temperaturverläufen der heideartigen Haldenoberfläche auf der einen Seite und denen des oberen inneren Haldenbereichs sowie des Haldenfußes auf der anderen Seite. Diese Ergebnisse entsprechen den Erwartungen, da die Temperaturen der Haldenbereiche sich im Herbst stark angleichen. Auffallende Unterschiede sind aber trotz des fortgeschrittenen Jahresverlaufs in den Tagesverlauf der Temperaturen sichtbar. Bei minimalen und maximalen Werten von 0,9 bzw. 17,1°C sind auf der heideähnlichen Haldenoberfläche starke Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperatur von zum Teil über 10°C zu beobachten. Am Haldenfuß sind bei minimalen und maximalen Werten von -0,3 bis 10,8°C dagegen nur Schwankungen zwischen Tages- und Nachttemperatur im Bereich von 2 bis 2,5°C zu beobachten.

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Callistus - Gemeinschaft für Zoologische und Ökologische Untersuchungen. Letztes Update: 28. Februar 2011.